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Warten Sie auch auf die Anwartschaftsmitteilung vom Versorgungswerk?
In der VV vom 12. Juli wurden die beiden letzten Mitglieder des alten Verwaltungsausschusses (VA) durch die 12-köpfige Vertreterversammlung abgewählt. Der Abwahlprozess begann bereits am 5. April mit dem Vorsitzenden des VA und wurde dann scheibchenweise (24. Mai) fortgeführt. Ein Mitglied des ehemaligen VA trat bereits im Februar 2025 selbst zurück.
Der neu gewählte VA besteht aktuell, entgegen den Bestimmungen in der Satzung (§ 5 Abs. 1), nur aus 5 Mitgliedern. Das Sechste (Kammerbereich Bremen) muss spätestens in der nächsten VV nachgewählt werden. Angeführt wird der neue VA von Herrn Schieritz, einem Kollegen des Freien Verbandes, der selbst keine Beiträge in unser Versorgungswerk einzahlt, sondern in das der Ärzte. Er hat in der Vergangenheit keinerlei Erfahrungen in den Gremien des Werkes gesammelt.
Alle weiteren neuen Mitglieder des VA sind ebenfalls gremienunerfahren oder waren zuvor Mitglieder der VV, so auch der stv. Vorsitzende des neuen VA Alexander Klutke, ein Mitglied von Berlins unabhängigen Zahnärzten (BUZ), der sich vorab mit selbst gestellten Abwahlanträgen gegen Mitglieder des Alt-VAs in Stellung gebracht hat. Diese ehemaligen VV-Mitglieder haben jahrelang die Anlagestrategie des alten Verwaltungsausschusses mitgetragen und bis 2024 (auf Basis des letzten Jahresabschlusses – Stichtag 31.12.2023) sowohl den VA als auch den Aufsichtsausschuss (AA) immer entlastet.
Nun wollen sie alles besser machen und werben z.B. mit Transparenz. Doch welche Basis hat diese Transparenz? Der Jahresabschluss für das Rechnungsjahr 2024 liegt bis heute nicht vor!
Er ist die Grundlage für eine Anwartschaftsmitteilung des Versorgungswerkes der Zahnärztekammer Berlin (VZB). Ein Versorgungswerk, das im übrigen teilrechtsfähig ist und deshalb auch nicht von den Präsidenten der an ihm beteiligten Kammerbereiche (Berlin, Brandenburg und Bremen) beaufsichtigt wird. Die Kammervorstände haben also keine Möglichkeit hier korrigierend einzugreifen. Diese Aufsicht unterliegt einzig dem Aufsichtsausschuss und einer übergeordneten Rechts- und Fachaufsicht (Senatsverwaltungen). Erstaunlicherweise wurde nicht ein einziges Mitglied des Aufsichtsausschusses bisher abgewählt! Trotzdem wird man versuchen, zumindest den Berliner Präsidenten, im nahenden Kammerwahlkampf Ende diesen Jahres zu beschädigen.
Dabei sollte jedem klar sein, dass Standespolitik nichts in einem Versorgungswerk zu suchen hat. Hier geht es einzig und allein darum, die anvertrauten Mittel der Mitglieder zur Sicherung der versprochenen Leistungen einzusetzen und zu mehren.
Stattdessen wurde am 16. Juli 2025 ein Informationsschreiben auf der Homepage des VZB lanciert, kurze Zeit später vom Netz genommen, dann ein Erratum eingestellt und letztendlich zum persönlichen Schreiben des Herrn Schieritz, vom 04.08.2025, an alle Mitglieder aufgepoppt.
Aus dieser Veröffentlichung sind, natürlich ohne Zutun der aktuell Verantwortlichen, eine Vielzahl von negativen Presseberichterstattungen hervorgegangen, die nicht nur unser Werk sondern alle Versorgungswerke massiv schädigen.
Den neuen „Lenkern“ des VZB scheint es dabei völlig egal zu sein, dass sie mit ihrer „Öffentlichkeitsarbeit“ auch einen wirtschaftlichen Schaden anrichten, der weit über das hinausgeht, was mit der Insolvenz einer Mehrheitsbeteiligung des VZB (Element Insurance AG) Ende letzten Jahres begonnen hat. Statt still und fleißig an einem notwendigen und auch dem veränderten Marktumfeld geschuldetem Kurswechsel in der Anlagestrategie zu arbeiten, werterhaltende Exits von Beteiligungen zu vollziehen und die Zwangsmitglieder nicht mit Vermutungen, wagen Andeutungen und drohenden Leistungskürzungen zu verunsichern, wird versucht ein Exempel zu statuieren und standespolitischen Wahlkampf zu betreiben. So werden Zahlungen an Beteiligungen, die teilweise kurz vor der Gewinnschwelle stehen (siehe z.B. Hanse Garnelen AG) verweigert, und somit die Werthaltigkeit dieser Beteiligungen pulverisiert weil eventuell Insolvenzen drohen.
Zusätzlich wird der Anschein erweckt, dass das Versorgungswerk die Anlagerichtlinien, vermeintlich vorsätzlich, missachtet hätte.
Dies ist m.E. sehr verwunderlich, da in der Vergangenheit von Seiten der Organe des VZB (Verwaltungsausschuss, Aufsichtsausschuss und Vertreterversammlung) immer der Eindruck erweckt wurde, dass alle Anlagen nicht nur den entsprechenden Richtlinien genügen, sondern auch mit Kenntnis der Recht- und Fachaufsicht getätigt wurden. Zusätzlich gab es auch von Seiten der Wirtschaftsprüfer von 2010 bis 2023 immer einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk bei der Jahresbilanzierung.
Nun droht der große Aufklärer Thomas Schieritz, Vorsitzender des VA, den fast 10.000 Mitgliedern in einem am 04.08.2025 versendetet Schreiben ohne valide Grundlage (Jahresabschluss zum 31.12.2024 liegt bis heute nicht vor) mit Leistungskürzungen.
Er selbst wäre von einer solchen Kürzung nicht betroffen. Schieritz bezeichnet die Anlageentscheidungen der Vergangenheit als „nicht solide“ und fabuliert über mögliche Schadensersatzansprüche der VV gegen einzelne, früher ehrenamtlich tätige Kollegen des VA. Die „nicht soliden Anlagen“ haben in den letzten 13 Jahren (bis 2023) eine Rendite von über 4% pro Jahr ermöglicht. Ich überlasse es Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ob das die richtige Ansprache ist? Handelt so ein verantwortungsbewusster Kollege oder dreht es sich hier vielmehr darum, dass ohne Rücksicht auf Verluste eine „Politik“ vertreten wird, die im Ende darauf abzielt, auch alle selbst verursachten Wertberichtigungen bzw. Abschreibungen den „Anderen“ anzulasten? Oder geht es am Ende ganz banal nur um das Ego von bestimmten Kollegen, die sich als große Aufklärer, Schadensbegrenzer und Sanierer darstellen aber letztendlich mit Verantwortungslosigkeit und Destruktion alles nur noch schlimmer machen? Wie auch immer, die Zeche werden am Ende die Mitglieder bezahlen müssen – vor allem die Jüngeren!
Bleiben Sie kritisch und aufmerksam und lassen Sie sich nicht von Polemik und Halbwahrheiten blenden.
Und fragen Sie doch ruhig mal nach in Ihrem Versorgungswerk warum der Jahresabschluss 2024 noch nicht vorliegt? Das vorab vom alten VA avisierte Ergebnis, ein Minus von 80-120 Mio. €, wäre von den Rücklagen des VZB (146 Mio. €) vollständig gedeckt! Auch das Leistungsversprechen des Werkes von ca. 3% wäre bei diesem Jahresverlust nicht in Gefahr. Leistungskürzungen sind folglich auf dieser Basis unmöglich. Aber vielleicht wollen die jetzigen Akteure mit weiteren Wertberichtigungen noch etwas am längst überfälligen Abschluss „schrauben“?
Mit kollegialen Grüßen, Ihr
Jörg Meyer
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Aktuelleshiercom2018-03-01T15:05:46+01:00